Bremen. Auf der Bühne stehen zwei Puppen.

Akrobat schööön! Hendrik Werner 15.09.2018

Gelungener Geschichtszirkus: Armin Petras inszeniert am Theater Bremen „Love you, Dragonfly“, ein Stück seines schreibenden Alter Ego Fritz Kater. Das Publikum applaudiert, für Bremer Verhältnisse, stürmisch.

Figurenbau

Armin Petras, Theater Bremen „Love you, Dragonfly“

Bremen. Auf der Bühne stehen zwei Puppen. Sie sind unterschiedlich groß, vielleicht sind es auch zwei Menschen. Sie sind nicht bekleidet. Ihre Gesichter sind ohne Ausdruck. Ihre Münder sind stumm. Sie betrachten ihre Hände, bewegen ihre Arme, probieren ihre Beine aus, nähern sich an, streben wieder auseinander. In Gang gesetzt, gehalten und gestaucht, beschützt und ausgesetzt von zunächst zwei Puppenspielern, dann vier, dann fünf. Sanfte Streichmusik untermalt das stimmungsvolle Nachtstück. Hände und Arme der Spieler sowie der von Judith Mähler gefertigten Puppen, die vielleicht Menschen sind, greifen ineinander, verknäulen sich, driften dann wieder auseinander. Traumwandlerisch langsam, faszinierend, berührend. Dem vorgeführten Scheitern der Vereinigung mag ein Fünklein Hoffnung innewohnen, und der Mund entsteht mit dem Schrei.