Premiere von „Schuld und Sühne“ am Landestheater Tübingen

Maskenbau: Judith Mähler

Foto: Felix Grünschloß/LTT

Gernot Grünewald inszeniert Dostojewskijs Roman am LTT Tübingen

„Kann ein einziges, allerwinzigstes Verbrechen durch Tausende von guten Taten wettgemacht werden?“

Schuld und Sühne
nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij
aus dem Russischen von Swetlana Geier
für die Bühne bearbeitet von Gernot Grünewald und Kerstin Grübmeyer
Regie: Gernot Grünewald, Bühne und Kostüme: Michael Köpke, Maskenbau: Judith Mähler, Musik: Dominik Dittrich, Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer.
Mit: Franziska Beyer, Michael Ruchter, Carolin Schupa, Daniel Tille, Raphael Westermeier

Nachtkritik.de, 21. Februar 2016

Schwellköpfe im Holzverschlag (von Elisabeth Maier)

Gernot Grünewald inszeniert Dostojewskijs Roman am LTT Tübingen als Maskenspiel

Reutlinger Generalanzeiger, 23. Februar 2016

Im Zimmer des Mörders

(von Thomas Morawitzky)

Auf »Schuld und Sühne« wird man sich einlassen müssen: Gernot Grünewald inszeniert Dostojewskij am LTT gegen den Strich – und dies mit letztlich beeindruckendem Erfolg. Die Welt im Kopf des Raskolnikow stülpt sich nach außen, wird zum Erzähltheater, zum lebensgroßen Puppenspiel.

Grünewald lässt die Geschichte von Rodion Raskolnikow tatsächlich erzählen, auf der Bühne. Fünf Schauspieler wirken mit an seiner Inszenierung: Michael Ruchter, Franziska Beyer, Carolin Schupa, Daniel Tille, Raphael Westermeier. Sie verteilen sich an den Seiten und sprechen im Wechsel, manchmal zugleich, Zeilen aus Dostojewskijs Roman. Werden sie auch zu Spielern, treten in die Mitte, dann sind sie nicht mehr kenntlich: Sie setzen sich überlebensgroße Masken auf, grotesker Ausdruck von Gefühl und Persönlichkeit, geschaffen für diese Inszenierung von Judith Mähler.